Hyaluronbehandlung wie bin ich auf der sicheren Seite?

Checklist auf was sollte ich bei einer Unterspritzung achten?

1. Hygiene

Wo wird behandelt? (Praxisraum oder im „Wohnzimmer“)

Werden bei der Behandlung Handschuhe getragen?

Wird der zu behandelnde Bereich gründlich desinfiziert?

2. Produkte

Handelt es sich um originale Markenprodukte und werden diese vor Euren Augen das erste Mal geöffnet?

Ein Hyaluronsäure-Filler ist immer ein Einwegprodukt, das nur für eine Person am Tag der Behandlung verwendet werden darf!

Namen vom Produkt notiert?

Den Aufkleber vom Produkt mit der Bezeichnung, Chargennummer und Verfallsdatum sollte man sich stehts mitgeben lassen. Im Idealfall bekommt man einen Behandlungspass mit, wo dieser eingeklebt wird.

3. Notfall / Gesundheit

Ist Hylase (rezeptpflichtiges Medikament) zum Auflösen von Hyaluronsäure bei eventuellen Komplikationen vorhanden? (Gefäßverschlüsse, Knoten,…)

Ist ein Notfallset (rezeptpflichtige Medikamente) zur Behandlung von möglichen allergischen Reaktionen oder gar einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock vorhanden?

Wird ein Mindestabstand von 6 Monaten bei einem Produktwechsel eingehalten? (Produkte verschiedener Hersteller können sich nicht miteinander vertragen)

4. Behandler / Lizenz

Hat der Behandler eine in Deutschland gültige Lizenz (Arzt / Heilpraktiker)?

Ist eine Webseite samt Impressum vorhanden?

Auch bei Instagram ist bei gewerblicher Nutzung ein Impressum pflicht!

5. Aufklärung / Wohlbefinden

Wie gut fühle ich mich in der Praxis aufgehoben?

Namen vom Produkt notiert?

Wurde ich über den Ablauf der Behandlung und die Nebenwirkungen aufgeklärt?

Wurde ich kompetent beraten?

Wurden alle meine Fragen beantwortet?

Fühle ich mich vom Behandler unter Druck gesetzt eine oder mehrere Behandlungen sofort zu machen?

Wer darf mit Hyaluronsäure unterspritzen?

Ärzte

In Deutschland darf grundsätzlich jeder approbierte Arzt Hyaluronsäure unterspritzen. Zahnärzte zum Beispiel dürfen dies außerhalb des Mundes nicht! Ganz egal aus welchem Fachgebiet er kommt ob Kinderarzt, Urologe, Internist, … Allen Ärzten ist es erlaubt sich das Unterspritzen durch verschiedene Kurse anzueignen und auch auszuführen. Deshalb gibt es immer mehr Ärzte, die neben Ihrem Fachgebiet auch Unterspritzungen anbieten. Es gibt jedoch auch Ärzte, die sich wie wir speziell auf Unterspritzungen spezialisiert haben. Ärzte zeichnen sich aufgrund Ihrer hohen anatomischen Kenntnisse besonders für diese medizinischen Behandlungen aus. Neben dem 6-jährigen Studium, in dem nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch (Anatomiekurs an Leichen) unterrichtet wird, wie und wo Blutgefäße, Nervenbahnen und Muskelstränge verlaufen können sie eben auch durch die Gabe von rezeptpflichtigen Medikamenten (Hylase, Cortison, Adrenalin,…) auf mögliche teilweise lebensbedrohliche Nebenwirkungen (Gefäßverschluss, allergische Reaktion, Schock,…) reagieren. Dennoch gibt es auch bei Unterspritzungen durch einen Arzt nie eine 100% Garantie, dass keine Nebenwirkung eintritt. Jedoch sollte dann schnell und richtig hierauf reagiert werden können. Generell gilt je mehr Behandlungen durchgeführt wurden, desto routinierter ist ein Behandler. Lizenzen der Ärzte könnt Ihr im Ärzteverzeichnis nachprüfen.

Heilpraktiker

Unterspritzungen gehören zu der Ausübung der Heilkunde, wodurch es auch Heilpraktikern erlaubt ist diese Behandlungen durchzuführen. Es gibt Heilpraktiker, die viele Behandlungen und somit Erfahrung im Unterspritzungsbereich haben, jedoch können diese mit auftretenden Komplikationen nicht immer gleich gut umgehen wie Ärzte. Manche Fillerhersteller (Allergan Juvederm,…) beliefern direkt keine Heilpraktiker und bieten keine Ausbildungskurse für sie an. Nicht desto trotz machen viele Heilpraktiker eine super Arbeit und erzielen bessere Ergebnisse als manche Ärzte.

Wie finde ich den Richtigen Behandler?

Mittlerweile gibt es jede Menge Behandler, aber wie finde ich den Richtigen für mich? Im Bekanntenkreis gibt es bestimmt den ein oder anderen der schon Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat. Wie ist es denn den Bekannten gegangen? Waren sie zufrieden mit der Aufklärung, Beratung, Behandlung, …? Einige Behandler haben auch ein Instagram Profil, eine Facebookseite oder eine Website, wo Ihr Euch informieren und auch Vorher- Nachherbilder sehen könnt (Achtung vor Bildbearbeitung oder veränderten Aufnahmewinkeln).  Zusätzlich kann es nicht schaden sich die ein oder andere Bewertung online durchzulesen. Diese findet Ihr unter anderem bei Google, Facebook oder bei Ärzten auch auf Portalen wie z.B. Jameda.

All diese Punkte geben Euch natürlich auch keine 100% Garantie den „richtigen“ Behandler zu finden, jedoch dienen sie vielleicht als kleine Hilfestellung.

Welche Nebenwirkungen können bei einer Hyaluronbehandlung auftreten?

Allergische Reaktion / Anaphylaktischer Schock

Der anaphylaktische Schock ist eine allergische Extremreaktion des Organismus und kann innerhalb kürzester Zeit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Wenn sich bei einer Person mögliche Symptome aufzeigen, sollte umgehend Erste Hilfe geleistet werden und ein Notarzt verständigt werden.

Ein anaphylaktischer Schock kann durch die unterschiedlichsten Allergene verursacht werden. Der häufigste Auslöser beim Unterspritzen ist das Betäubungsmittel „Lidocaine“, welches in den meisten Hyaluronspritzen enthalten ist.

Was sind die Symptome?

  • Schwellungen im Gesichtsbreich
  • Schwindel, Übelkeit, Erbrechen
  • Schluck- und Sprachstörungen
  • Atemnot und Herzrasen

Die verschiedenen Schweregrade und Symptome können in unterschiedlicher Reihenfolge auftreten. Diese sind variabel und bei jedem Menschen anders! Während bei einigen Personen einzelne lokale Symptome auftreten, kommt es bei anderen (ohne Notfallbehandlung) innerhalb weniger Minuten zum Zusammenbruch des gesamten Organismus.

Gefäßverschluss

Bei einer Hyaluronbehandlung wird in den meisten Fällen mit einer spitzen Nadel unterspritzt. Eine spitze Nadel schneidet sich durch die verschiedenen Haut- bzw. Gewebeschichten, bis sie am Injektionsort angekommen ist. Hier besteht also die Gefahr, dass Hyaluronsäure in ein Gefäß gelangt. Dies kann gravierende Folgen haben. Ein verschlossenes Gefäß kann man sich wie einen Staudamm vorstellen. Das Blut mit all seinen wichtigen Stoffen (Sauerstoff, Mineralien, …) kann Bereiche die hinter dem Verschluss liegen nicht mehr erreichen.

Was kann bei einem Gefäßverschluss passieren?

Die Symptome eines Gefäßverschlusses treten in der Regel unmittelbar nach der Injektion auf, können jedoch auch erst verzögert auftreten. Meist tritt eine sofort sichtbare weißliche Verfärbung der Haut auf, später gefolgt von einer violett bis gräulichen Farbveränderung. Hier besteht die Gefahr dies mit einem Hämatom (blauer Fleck) zu verwechseln. Der Gefäßverschluss ist normalerweise sehr schmerzhaft, sofern nicht eine Nervenblockade durch ein Lokalanästhetikum (z.B. eine Betäubungscreme) diesen Schmerz blockiert. Wird also der Schmerz deutlich stärker oder ganz anders als sonst wahrgenommen sollte man dies immer unverzüglich dem Behandler mitteilen. Dieser prüft dann den Bereich und leitet im Fall der Fälle Gegenmaßnahmen ein.

Werden keine ausreichenden Gegenmaßnahmen ergriffen kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass das Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Mögliche Folgen wären eine Hautnekrose, eine Sehstörung bis zur Erblindung auf einem Auge, ein Schlaganfall. Glücklicherweise sind diese Komplikationen bei einem medizinischen Behandler extrem selten.

Wichtig ist generell bei sämtlichen Komplikationen, dass diese rechtzeitig erkannt und behandelt werden!

Wofür bzw. was ist Hylase?

Hyaluronsäure ist in unseren Augen der sicherste Filler, um Unterspritzungen durchzuführen. Aber was ist der Unterschied zwischen Hyaluronsäure und anderen Fillern wie z.B. Kollagen oder Eigenfett? Mit allen drei Füllstoffen ist ein Volumenaufbau möglich!? Die Antwort ist das Enzym Hylase. Bei Hylase handelt es sich um ein rezeptpflichtiges Medikament. Dieses Medikament ermöglicht es die gelartige quervernetzte Hyaluronsäure aufzulösen. Mit Hylase können nicht nur Gefäßverschlüsse behandelt, sondern auch Unebenheiten, Knoten oder auch Überkorrekturen aufgelöst werden. Eine solche Behandlung mittels Hyalse sollte, wie eine Hyaluronunterspritzung, nur von erfahrenen Profis durchgeführt werden. Somit ist Hyaluronsäure im Gegensatz zu Kollagenen, Eigenfett oder Polymilchsäure der einzige Filler der sich relativ schnell auflösen lässt!

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