Behandlungen mit Hyaluronsäure
Was ist Hyaluronsäure?
Hierbei handelt es sich um eine visköse klare Flüssigkeit die natürlicherweise im Körper vorkommt so zum Beispiel wesentlicher Bestandteil der Haut, Knorpel- und Knochengewebe sowie Bindegewebe.
Chemisch gesehen liegt hier eine helixartige Kette von Zweifachzuckern vor. Hyaluronsäure wird vom Körper täglich auf- und abgebaut. Der enzymatische Abbau der Hyaluronsäure erfolgt durch körpereigene Hyaluronidase.
Eine der wesentlichsten Eigenschaften von Hyaluronsäure ist die sehr hohe Wasserbindungskapazität. Auf diese Weise verleiht diese der Haut Feuchtigkeit, Spannkraft, Vitalität und Elastizität. Mit zunehmendem Alter und durch extrinsische Faktoren wie UV Strahlung und Nikotinkonsum nimmt der körpereigene Hyaluronsäuregehalt kontinuierlich ab. Für den Laien deutlich sichtbare Zeichen sind die Entstehung von Falten sowie der Volumensverlust.
Seit Ende der 90er Jahre setzt man erfolgreich Hyaluronsäure ein um diesen Effekten entgegenzuwirken. Anfangs war die Hyaluronsäure meist tierischen Ursprunges (Hahnenkämme), wurde dann aber mit der Zeit von durch Bakterien produzierte Hyaluronsäre ersetzt. Diese wird dann speziell gereinigt und aufbereitet.
Grundsätzlich erfolgt eine Unterteilung in native, unvernetzte und vernetzte Hyaluronsäure. Die jeweilige Verwendung richtet sich nach Lokalisation und dem gewünschten Effekt der erzielt werden soll. So eignet sich zum Beispiel die vernetzte Hyaluronsäure aufgrund ihrer Wasserunlöslichkeit und dem hohen Widerstand vor enzymatischem Abbau (durch körpereigene Hyaluronidase) ideal zum Volumenaufbau. Diese vernetzte Hyaluronsäure wird in kleine Partikel zerteilt und dann mit unvernetzter Hyaluronsäure oder Wasser vermischt. Somit lässt sich diese einfacher durch die engen, feinen Nadeln in die Haut einbringen. Hier gilt je kleiner die Partikel sind umso leichter lässt sich das Gel spritzen jedoch ist es leichter abbaubar und der Fülleffekt dementsprechend kürzer. Umgekehrt hält der Effekt von Hyaluronsäure mit größeren Partikeln deutlich länger an, jedoch werden dickere Nadeln benötigt (schwierigere Injektion) und das festere (viskösere) Gel eignet sich nicht zur Korrektur sehr feiner Falten. Es lässt sich abschließend festhalten, dass mit einem hohen Vernetzungsgrad eine höhere Wasserbindungskapazität sowie ein länger anhaltender Fülleffekt einhergehen. Jedoch wird die Injektion mit zunehmendem Vernetzungsgrad erschwert und feine Falten lassen sich nicht behandeln.
Die verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Hyaluronsäureprodukte und die damit zu erzielenden Effekte unterscheiden sich somit von der verwendeten Partikelgröße, dem Hyaluronsäuregehalt und dem Vernetzungsgrad.
Manchen Hyaluronsäureprodukten wird zur Verminderung der Schmerzhaftigkeit bei Injektion ein örtliches Betäubungsmittel wie zum Beispiel Lidocain beigefügt.